VIDEO PORTRAITS
SEIT 2004
Robert Wilson
*1941 in Waco, Texas
Robert Wilson wurde von der New York Times als „eine überragende Figur in der Welt des experimentellen Theaters und ein Forscher in der Verwendung von Zeit und Raum auf der Bühne“ beschrieben. Er gehört zu den weltweit führenden Theatermachern und visuellen Künstlern. Seine Arbeiten für die Bühne verbinden auf unkonventionelle Weise eine große Vielfalt künstlerischer Medien, darunter Tanz, Bewegung, Licht, Skulptur, Musik und Text. Seine Bilder sind ästhetisch bestechend und emotional aufgeladen und seine Produktionen haben weltweit Beifall beim Publikum und den Kritikern geerntet.
Nachdem er an der University of Texas und dem Brooklyn’s Pratt Institute studiert hatte, gründete Wilson Mitte der 1960er-Jahre in New York das Performance-Kollektiv „The Byrd Hoffman School of Byrds“ und entwickelte seine ersten Schlüsselwerke, darunter Deafman Glance (1970) und A Letter for Queen Victoria (1974‒1975). Mit Philip Glass schrieb er die bahnbrechende Oper Einstein on the Beach (1976). Wilson hat unter anderem mit Schriftstellern und Musikern zusammengearbeitet wie Heiner Müller, Tom Waits, Susan Sontag, Laurie Anderson, William Burroughs, Lou Reed und Jessye Norman. Er hat auch Meisterwerken wie Becketts Das letzte Band, Puccinis Madama Butterfly, Debussys Pelléas et Melisande, Brechts/Weills Dreigroschenoper, Büchners Woyzeck, Jean de la Fontaines Fabeln und Homers Odyssee seinen Stempel aufgesetzt.
Wilsons Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen wurden bereits in hunderten von Einzel- und Gruppenausstellungen rund um die Welt gezeigt und seine Arbeiten sind in Privatsammlungen und Museen weltweit vertreten. Wilson wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter einer Pulitzer Preis Nominierung, zwei Premio Ubu Awards, dem Goldenen Löwen der Venedig Biennale und einem Olivier Award. Er wurde in die American Academy of Arts and Letters berufen und von Frankreich zum Commandeur des Arts et des Lettres ernannt. Wilson ist der Gründer und künstlerische Direktor des Watermill Centers, einem Labor für performative Künste in Watermill, New York.
Robert Wilsons Video Portraits zeigen Schauspieler, Performer, Celebrities, Tänzer, Schriftsteller, Sänger, Sportler, Wissenschaftler und Tiere. Auf den ersten Blick erscheinen sie wie Fotografien oder Gemälde. Wie in einem Tableau vivant beginnen sie aber plötzlich sich zu bewegen, zu atmen, lebendig zu werden und entpuppen sich schließlich als Videos. Durch ihre Inszenierung sind die Porträts nicht nur biografische, persönliche Bilder, sondern auch soziografische Porträts einer Epoche, in der jeder eine Maske und multiple Persönlichkeiten besitzt.
25-Kanal-Projektion, HD-Video, jedes Porträt 4:00 min., stereo
Brad Pitt, Schauspieler, 2004 | Musik: Michael Galasso | Text und Stimme: Christopher Knowles
Ivory (Black Panther), 2006 | Musik: Jerry Leiber und Mike Stoller | Text: Heiner Mueller | Stimme: Robert Wilson
Princess Caroline of Monaco, 2006 | Musik: Bernard Herrmann
Salma Hayek (series), Schauspielerin, 2006 | Musik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Schwanensee
Horned Frog, 2006 | Musik: Johann Sebastian Bach, Goldberg-Variationen | aufgeführt und arrangiert von Glenn Gould
Roberto Bolle, Tänzer und Choreograf, 2010 | Musik: François de Roubaix, Chapi Chapo
Zhang Huan, Künstler, 2004 | Musik: Michael Galasso
Isabelle Huppert, Schauspielerin, 2005 | Musik: Michael Galasso
Macaulay Culkin, Schauspieler, 2006 | Musik: Peter Cerone
Isabella Rossellini, Schauspielerin, 2005 | Musik: Henri René & His Orchestra | Stimme: Robert Wilson
Boris (Porcupine), 2006 | Musik: Bernard Herrmann
Gao Xingjian, Schriftsteller, 2005 | Musik: Peter Cerone