THE RADAR [BAD ROTHENFELDE]
2015
Ryoji Ikeda
*1966 in Gifu, Japan
Ryoji Ikeda bezieht sich in seiner Arbeit auf die Referenzsysteme Wissenschaft und Technik. Er beschäftigt sich mit astronomischen, elektromagnetischen und quantenphysikalischen Phänomenen und bedient sich wissenschaftlicher Apparate. In the radar [bad rothenfelde] zeigt er Daten, Radarbilder und die Kartografie des Universums, unterlegt von elektronischem Rauschen und dem Piepen eines Radars. Damit macht er die für die menschliche Wahrnehmung unermesslich weit entfernte Grenze des „beobachtbaren Universums“ ästhetisch erfahrbar.
25-Mehrkanal-Videoprojektion, 08:22 min.
Komposition und Regie: Ryoji Ikeda | Programmierung und Computergrafik: Tomonaga Tokuyama | © Ryoji Ikeda 2015
Ryoji Ikeda ist Japans führender Komponist elektronischer Musik und visueller Künstler. Er beschäftigt sich mit den Charakteristiken von Ton und Licht mittels mathematischer Präzision und mathematischer Ästhetik. Ikeda hat sich als einer der wenigen internationalen Künstler etabliert, die sowohl im Feld akustischer wie visueller Medien überzeugend arbeiten. Er orchestriert kunstvoll Ton, Visuelles, Materielles, physikalische Phänomene und mathematische Ideen in immersiven Liveperformances und Installationen.
Neben rein musikalischen Aktivitäten arbeitet Ikeda an Langzeitprojekten mit Liveperformances, Installationen, Büchern und CDs wie cyclo (2000–), ein Gemeinschaftsprojekt mit Carsten Nicolai, spectra (2001–), datamatics (2006–), test pattern (2008–) und superposition (2012–). Er performt und stellt aus in Institutionen wie dem Museum of Contemporary Art Tokyo, Singapore Art Museum, Ars Electronica Center, Linz, Elektra Festival, Montreal, Grec und Sónar Festivals, Barcelona, Aichi Triennale, Nagoya, Palazzo Grassi, Venice, Park Avenue Armory, New York, Museo de Arte Moderno de Bogotá, Hamburger Bahnhof, Berlin, DHC/Art, Montreal, Sharjah Biennale, Carriageworks, Sydney, Auckland Triennale, MONA Hobart, Ruhrtriennale, Telefonica Foundation, Madrid, und dem MoMA, New York.
Seit 2012 tourt er mit seiner neuen Performance superposition in großen Häusern wie dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Centre Pompidou, Festival d’Automne, Paris (2012), Barbican Centre, London, Kyoto Experiment (2013), Metropolitan Museum, New York, Walker Art Center, Minneapolis, UMS Ann Arbor and Center for the Arts of Performance, Los Angeles (2014), Carriageworks, Sydney, OzAsia Festival, Adelaide und dem Contemporary Music Festival, Buenos Aires (2015).
Seine großformatige Licht- und Toninstallation spectra wurde zuletzt in Hobart, Sharjah und London als Teil der First World War Centenary Art Commissions ausgestellt. Im Oktober 2014 wurde Ikedas Arbeit test pattern [times square] auf allen digitalen Leinwänden des Times Square in New York jede Nacht für drei Minuten bis Mitternacht gezeigt.
Ikeda hatte vor kurzem Einzelausstellungen unter anderem im YCAM (Yamaguchi Center for Arts and Media), Le lieu Unique, Nantes, Musée d’art contemporain de Montréal, Haus für Elektronische Kunst, Basel (2014). 2015 zeigen unter anderem The Vinyl Factory London, das ZKM | Karlsruhe und das Kumu Museum Tallinn Einzelausstellungen von ihm.
Er war Gewinner des Prix Ars Electronica Collide@CERN 2014. Seine Alben +/- (1996), 0°C (1998), matrix (2000), dataplex (2005), test pattern (2008) und supercodex (2013) haben mit ihrer messerscharfen Technik und Ästhetik einer neuen minimalistischen Welt der elektronischen Musik den Weg bereitet. Ikeda lebt und arbeitet in Paris und Kyoto.
www.ryojiikeda.com