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Restart der lichtsicht 7 am 22. Oktober 2021

Das „große Welttheater“ spielt bis zum 20. Februar 2022 an den Gradierwerken
Die lichtsicht 7 hat sich in der Fachpresse für Kunst und Kultur mit der Subline „Großes Welttheater“ etabliert.

Die lichtsicht 7 hat sich in der Fachpresse für Kunst und Kultur mit der Subline „Großes Welttheater“ etabliert. Sie sollte 2020 der Welt zeigen, dass sich die Kunst im öffentlichen Raum nicht vor der Pandemie beugen würde, jedoch wurden die Veranstalter eines Besseren belehrt.

Am 22. Oktober 2021 gibt es einen Restart, als hätte es das jähe Ende nicht gegeben. Die Werke aller Künstler werden exakt an derselben Stelle und in gleicher Länge gezeigt.

„Welttheater“ trifft auch die Internationalität dieser lichtsicht 7. Künstler*Innen rund um den Globus hat der Kurator und künstlerische Leiter Michael Bielicky für diese siebte Ausgabe gewinnen können. Große Namen dieser Szene wie Jeffrey Shaw, Julius von Bismarck und Natalie Bookchin sagten ebenso zu wie die junge Künstlergeneration. Sie alle kommen nach Bad Rothenfelde abseits der Metropolen, um am „Welttheater in der Provinz“ teilzunehmen. Wie ist dieser Kontrast zu erklären?

Es ist die einzigartige Struktur und Größe dieser Dornenfläche, die Künstler*Innen überzeugt. Sie verleiht ihren Werken neue Dimensionen und stellenweise eine überraschende Brillanz. „Horizontal“ zum Beispiel von der finnischen Künstlerin Eija-Liisa Ahtila am Alten Gradierwerk hätte in dieser Ausdehnung von 112 m nirgendwo sonst gezeigt werden können. Die komplizierte Aufnahme- und Wiedergabetechnik einer schwebend-liegenden Fichte kommt nur in Bad Rothenfelde ausdrucksvoll zur Geltung.

Es ist eine Show der Kontraste. Die Projektionen in den Fontänen von Max Hattler und Lydia Hoske bestechen durch ihre Farbenspiele und lassen einen großen Interpretationsspielraum zu. „Dreamland“ vom japanischen Künstler Mirai Mizue zählt mit seiner Darstellung der Unendlichkeit in Form einer Farben- und Vieleckanimation vielleicht ebenfalls dazu. Das soll der Betrachter entscheiden.

Kunst kann und darf, ja muss sogar kontrovers sein. Autoren, Songwriter oder bildende Künstler sehen einen wichtigen Auftrag darin, gesellschaftliche, kulturelle, politische und religiöse Denkspuren in Frage zu stellen. Julius von Bismarck mit seinem Werk „Fire with Fire“ oder Lu Yang mit „Delusional Crime und Punishment“ konfrontieren den Zuschauer mit diesem Narrativ. Es bleibt dem Passanten überlassen, ob er sich mit den bildgewaltigen Motiven auseinandersetzen oder doch lieber mit Simon Weckert und Phillip Weiser interaktiv einen „Eternal Dream“ weiterleben möchte.

In „My Father“ zeichnet Takashi Kunimoto dagegen ein sensibles Bild einer Vater-Sohn-Beziehung, die aufgrund der japanischen Mentalität ohne Emotionen auskommen muss. Die Projektion zeigt eine kulturelle Entwicklung zwischen zwei Generationen. Der Vater, der in der Tradition verharrt, versus den Sohn, der sich daraus entfernt und das in berührenden Bildern ausdrückt.

Dies sind nur wenige Schlaglichter auf die lichtsicht 7, die eine ganze Bandbreite künstlerischen Wirkens über mehrere Monate allabendlich ab 17:30 Uhr zeigt. Sonntags bis donnerstags werden die Beamer um 21:30 abgeschaltet. Freitags und samstags sind die Projektionen von 17:30 bis 22:30 Uhr zu sehen.

Der offene Kunstparcours ist ohne Eintritt frei begehbar. Schilder mit QR-Codes erklären die Werke.

Mehr über Führungen unter www.lichtsicht-triennale.de/besucherinfos

Bad Rothenfelde, 23.09.2021/SLF

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